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David Lagercrantz

nach Stieg Larsson

 

„Verschwörung“

- gelesen von Dietmar Bär -

 

 

 

 

Starreporter Mikael Blomkvist steckt in einer tiefen Schaffenskrise. Seine Tage als großer Enthüllungsjournalist scheinen gezählt; auch sein berühmtes Magazin Millennium dümpelt vor sich hin und droht, von einem großen Verlag geschluckt zu werden. Den Kontakt zu seiner ehemaligen Mitstreiterin, der Hackerin Lisbeth Salander,

hat er schon vor langer Zeit verloren. Aber die Wege des ungleichen Duos kreuzen sich erneut, als Frans Balder, ein weltbekannter Spezialist für künstliche Intelligenz, ermordet wird. Balder, der auch in Kontakt zu Lisbeth Salander stand, wollte Blomkvist brisante Informationen zukommen lassen. Nun versuchen Blomkvist und Salander gemeinsam  die Hintergründe dieses Mordes aufzuklären. Die Spur führt zu einem amerikanischen Softwarekonzern, der eng mit der NSA verknüpft ist.  Außerdem stellt  sich heraus, dass der autistische Sohn Balders in Lebensgefahr schwebt. Er verfügt nämlich nicht nur über eine außergewöhnliche mathematische Begabung, sondern auch über ein fotografisches Gedächtnis und hat den  Mörder gesehen ...

 

 

 

Darf man das Werk eines toten Autors einfach fortführen? Wäre das in seinem Sinn, auch wenn er selbst an eine Fortsetzung gedacht hatte? Lange bevor David Lagercrantz auch nur den ersten Satz des Buches geschrieben hatte,  gab es um die Fortsetzung der Trilogie von Stieg Larssons ‚Millennium’  heftige Auseinandersetzungen. Larssons Lebenspartnerin und seine Fans liefen Sturm, Feuilletonisten sprachen von einem Sakrileg, und ein dänischer Autor rief zum Boykott des Buches auf. Freilich ohne Erfolg. Das Buch wurde geschrieben und hat es binnen weniger Wochen an die Spitze der Bestsellerlisten geschafft.

 

Und wirklich verwunderlich ist das nicht.  Wenn der Roman  auch bei weitem nicht die  politische Aussagekraft seiner Vorgänger erreicht,  so  ist er doch handwerklich ganz ordentlich, und alle bekannten Versatzstücke  der ‚Millennium Trilogie’ sind  vorhanden. Das schräge Duo Blomkvist/Salander, das Ermittlerteam um Kommissar Bublanski, klar umrissene Feindbilder, physische Höchstleistungen und sexuelle Gewaltakte. Das alles wird von Lagercrantz zu einer Geschichte verwoben, der es nicht an Spannung mangelt und der man über weite Strecken auch gerne folgt. Allerdings ist es ermüdend ellenlang von der neuesten Software, dem Stand der Sicherheitstechnik,  psychischen Störungen und den üblen Machenschaften im Verlagswesen zu hören. Aber alles in allem ist der Roman von David Lagercrantz passabel – nicht mehr, aber auch nicht weniger.

 

 

Wie schon bei den ersten drei ‚Millennium’ Bänden versteht es Dietmar Bär auch diesmal, den Hörer vom ersten Moment an zu fesseln. Die unaufgeregte und dennoch sehr pointierte Spreche verleiht den Figuren Charakter, ohne sie zu überfrachten. Mit ungeheurer Präzision erfasst er jede Stimmungslage.  Seine Interpretation bügelt so manche inhaltliche Schwachstelle aus, und es ist ein Genuss, ihm durch die Geschichte zu folgen.

 

 

Die gekürzte Lesung ist bei Random House Audio erschienen.

2 mp3-CD’s

Laufzeit: 9 Std. 10 Min.

Preis: € 19,99

 

 

Das Buch ist im Heyne Verlag erschienen

Gebunden 608 Seiten

Preis: € 22,99

 

 

Eine Rezension von Liliane Mika

www.mika-media.net