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Elisabeth George

Ein Inspector-Lynley-Roman

 

„Nur eine böse Tat“

 

- Gelesen von Stefan Wilkening -

 

Der pakistanische Nachbar und Freund von Sergeant Barbara Havers ist tief verzweifelt. Seine kleine Tochter Hadiyyah und ihre Mutter Angelina sind spurlos aus der gemeinsamen Wohnung verschwunden. Erst kurze Zeit zuvor war Angelina nach Jahren der Abwesenheit wieder aufgetaucht und hatte Azhar und ihrer Tochter ein heiles Familienleben vorgegaukelt, nur um dann endgültig mit Hadiyyah zu verschwinden. Aber Azhar kann nichts tun als warten, denn rein rechtlich sind ihm die Hände gebunden. In dieser Situation bittet er Barbara Havers um Hilfe – mit ungeahnten Konsequenzen. Sergeant Havers hat sich bei ihren Ermittlungen mit Inspector Lynley noch nie streng an die Buchstaben des Gesetzes gehalten, doch diesmal riskiert sie Kopf und Kragen, um ihrem Freund Azhar zu helfen, und sie geht zu weit ...

 

In ihrem 18. Fall schickt Elisabeth George ihr Ermittlerduo Lynley/Havers in die Toscana – genauer gesagt, in das kleine Städtchen Lucca.  Und dieser neue Schauplatz wäre auch wunderbar, gäbe es da nicht zu viele Nebenschauplätze. Die Handlungsstränge der Geschichte sind teilweise zu verquast und weitschweifig und vernebeln den Blick auf das eigentliche Geschehen. Dass bei diesem Fall seit Langem wieder einmal Barbara Havers im Mittelpunkt steht, ist sehr zu begrüßen, aber ihr Aktionismus wirkt an vielen Stellen überzogen und unglaubwürdig. Kein Mensch, der einigermaßen bei Verstand ist, würde sich in ein solches Schlamassel hinein manövrieren – geschweige denn, wieder herauskommen.

Dagegen wirkt Inspector Lynley etwas blass, und sein Konflikt zwischen Gesetzestreue und dem Wunsch, Havers  zu helfen, wurde bereits in einigen Vorgänger-Romanen thematisiert.  Insgesamt hätte dem Roman eine Straffung sehr gut getan. Aber trotz dieser Schwächen bietet die Handlung einige Überraschungsmomente und unerwartete Wendungen. Es gelingt Elisabeth George diesmal wieder, die Spuren und Strukturen des Verbrechens im alltäglichen Leben aufzuspüren und das Seelenleben und die Schicksale ihrer Figuren genau auszuloten.  

Und sehr zur Freude der eingefleischten Lynley/Havers-Fans kommt auch diesmal das Privatleben der Protagonisten nicht zu kurz. Barbara Havers wird zum ersten Mal von einem Mann bewundert und bei Thomas Lynley bahnt sich eine neue Beziehung an. Man darf auf den nächsten Roman gespannt sein ...

 

 

Stefan Wilkening hat die Mammutaufgabe, diesem Buch eine Stimme zu verleihen, mit Bravour gemeistert. Trotz der Längen des Textes wird man nicht müde, seiner Interpretation zu folgen. So vergehen selbst 27 Stunden wie im Flug.

 

 

Die ungekürzte Lesung ist jetzt im Hörverlag erschienen 

3 MP3 –CDs

Laufzeit: 1.625 Minuten

Sonderpreis: € 9,99

 

 

Das Buch ist gebunden und als Taschenbuch im Goldmann Verlag erhältlich.

 

 

Eine Rezension von Liliane Mika

www.mika-media.net